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Die Räbefasnacht 2022 wird aussergewöhnlich

An der Generalversammlung der Fasnachtsgesellschaft Baar vom 24. November haben die Mitglieder die Durchführung der Räbefasnacht 2022 beschlossen. Diese wird aber anders aussehen als gewohnt.

 

Jedes Jahr stimmen die Mitglieder der Fasnachtsgesellschaft Baar an der Generalversammlung darüber ab, ob die Räbefasnacht durchgeführt werden soll. Das Resultat ist jeweils meist im Voraus klar. Das war an der diesjährigen GV vom 24. November nicht anders. Ohne Gegenstimme wurde beschlossen, dass die Räbefasnacht 2022 stattfinden soll. Die Baarer Fasnächtlerinnen und Fasnächtler trotzen der Pandemie – im Wissen darum, dass die Fasnacht etwas anders aussehen wird als üblich. Präsident Reto Herger informierte die rund 80 Mitglieder im Gemeindesaal darüber, was an der Räbefasnacht geplant ist. Gemäss dem Stand an der Generalversammlung werden die Inthronisation (5. Februar 2022) im Gemeindesaal sowie das Jubiläumsfest «75 Jahre Räbefasnacht» (19. Februar 2022) in der Waldmannhalle mit Zertifikatspflicht durchgeführt. Dasselbe gilt voraussichtlich für die Bälle im Gemeindesaal und für die verschiedenen Fasnachtsbeizen wie die Schränzegg. Die Fasnachtsgesellschaft geht zudem davon aus, dass Anlässe wie die Aamuesetä mit Konfettischlacht und die Chüngverbrennung in irgendeiner Form – wohl mit Zertifikatspflicht - durchführbar sind. Der grosse Fasnachtsumzug vom Sonntag hingegen wird mit den heute geltenden Schutzmassnahmen nicht stattfinden können. Am 2. Dezember hat der Kanton Zug zusätzliche Restriktionen wie eine Maskenpflicht in Innenräumen beschlossen. Diese sind voraussichtlich bis am 20. Februar 2022 in Kraft. Ab dem 6. Dezember gelten zudem auf Bundesebene verstärkte Corona-Massnahmen. Die neuen Verordnungen haben Auswirkungen auf die Inthronisation, das Jubiläumsfest und die Räbefasnacht. Der Vorstand der Fasnachtsgesellschaft wird noch im Dezember über die Folgen dieser neuen Regeln auf die Planung der Räbefasnacht diskutieren.

 

Ein Fasnachtsdorf ums Schulhaus Marktgasse?

Die Fasnachtsgesellschaft prüft deshalb Alternativen. Im Fokus der Abklärungen steht die Idee eines Fasnachtszentrums mit Zertifikatspflicht rund um das Schulhaus Marktgasse mit dem Gemeindesaal. In diesem abgesperrten Gelände könnten wohl alle Anlässe wie die Aamuesetä und die Chüngverbrennung durchgeführt und alle Fasnachtsbeizen untergebracht werden. Möglich wären auch mehrere dezentrale Fasnachtsplätze. So oder so ist es das Ziel der Fasnachtsgesellschaft, in irgendeiner corona-konformen Weise, Fasnachtstreiben im Dorf zu ermöglichen. Die Fasnachtsgesellschaft wird nun mit den Beizenbetreibern und den Guggenmusigen, die im Gemeindesaal einen Ball organisieren, zusammensitzen. Umsetzbar ist eine alternative Fasnacht nur, wenn sich alle Fasnachtsvereine beteiligen.

 

Der Vorstand wird verjüngt

Corona war aber nicht das alleinige Thema an der Generalversammlung. Nachdem die letzte GV nur virtuell durchgeführt werden konnte, nutzte die Fasnachtsgesellschaft die Chance, um verpasste Verabschiedungen nachzuholen. So wurden die Vorstandsmitglieder Claudia Isenschmid und Urs Odermatt, die im vergangenen Jahr zurückgetreten waren, geehrt. Dieses Jahr hat Umzugschef Marco Fischer seinen Rücktritt bekanntgegeben. Neu in den Vorstand gewählt wurden Martin Steiger als Aussen-Zeremonius und Simon Imbach als Umzugschef. Die restlichen Vorstandsmitglieder und Präsident Reto Herger wurden in ihren Ämtern bestätigt.

 

Neuer Räbevater, neuer Wein, neue Plakette

Einen seiner letzten Auftritte vor seinem Räbevolk hatte Räbevater Peter II. Langenegger. Er wurde für seine Verdienste für die Räbefasnacht zum Ehrenmitglied ernannt. Sein designierter Nachfolger Christophe I. Egli stellte sich den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern vor. Er wird als Räbevater eine aussergewöhnliche Räbefasnacht erleben und darf mit einem neuen Fasnachtswein anstossen. Die Fasnachtsgesellschaft Baar lanciert zusammen mit der Fröschenzunft Ebel und der Fasnachtsgesellschaft Faschall Allenwinden einen Weiss- und einen Rotwein in fasnächtlichem Design. Es ist dies die zweite Zusammenarbeit der drei Baarer Fasnachtsvereine, nachdem an der Fasnacht 2021 gemeinsam eine Solidaritätsplakette herausgegeben worden ist. Der Baarer Fasnachtswein wird an den Anlässen der drei Fasnachtsvereine ausgeschenkt und kann im Braui-Märt gekauft werden. Gestaltet wurde die Fasnachtsweinetikette vom Baarer Grafiker Qsi Gisler. Aus seiner Feder stammt auch die diesjährige Fasnachtsplakette. Sie zeigt einen Räbegäuggel und die Zahl 75 für das 75-jährige Jubiläum der Räbefasnacht Baar. Noch nicht ganz so lang engagieren sich Cora Schumpf und Reto Elmiger für die Fasnacht. Die beiden wurden für ihre Verdienste mit der Silbernadel ausgezeichnet. Cora Schumpf wirkt seit vielen Jahren im OK der Kinderfasnacht mit. Reto Elmiger war Mitglied des Räbechüngball-OK.

 

Die Vorfreude ist gross

Nachdem die Räbefasnacht 2021 abgesagt werden musste, ist der Fasnachts-Hunger der Baarer Fasnächtlerinnen und Fasnächtler spürbar. Es herrscht Einigkeit, dass eine Absage der Räbefasnacht 2022 nicht in Frage kommt. In die gleiche Kerbe hieb Gemeindepräsident Walter Lipp, der als Präsident dem OK des Jubiläumsfests «75 Jahre Räbefasnacht» vorsteht. Er stellte das Programm der Geburtstagsparty vom 19. Februar 2022 in flammenden Worten vor und weckte die Lust auf ein rauschendes Fest in der Waldmannhalle. Die Bereitschaft, eine etwas andere Fasnacht auf die Beine zu stellen, ist vorhanden. Wie sehr die Fasnacht vermisst wird, zeigte einerseits die Inbrunst, mit der mehrmals das «Räbedibum»-Lied angestimmt wurde und andererseits die Begeisterung angesichts des Auftritts der Guggenmusig Crescendos, die die GV mit kakophonischen Klängen abrundete.

 

Impressionen von der Generalversammlung

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